Finanzsanierer versprechen auf ihren Webseiten, unbürokratische Hilfe bei Schulden anzubieten. Wer genauer hinschaut sieht den Hinweis, dass sie keine Darlehen oder Kredite vermitteln, sondern lediglich Finanzsanierungen zur Regulierung von Schulden und Verbindlichkeiten. Was auch immer dies genau bedeuten mag.
Viele Geschädigte kennen die Definition «Finanzsanierer» nicht und scheinen die Hinweise in ihrer Verzweiflung zu übersehen und lassen sich von leeren Versprechungen blenden. Im Glauben, einen Kredit zu erhalten, verlieren sie im Voraus bezahlte Gebühren und tappen noch tiefer in die Schuldenfalle.
Im letzten Jahre rangierte TopMoney auf Platz 4 in unserem Reklamationsbarometer. Dieses Jahr mit fast 28 % aller eingehenden Kontaktaufnahmen ist der Finanzsanierer der klare «Sieger» unter den Reklamationsverursachern 2018. TopMoney verspricht bereits Verschuldeten das Blaue vom Himmel und gemäss Aussagen von Betroffenen mündlich die Auszahlung eines Kredites, sobald die Provision überwiesen sei. TopMoney übe Druck auf die gutgläubigen Personen aus, damit der Vertrag schnellstmöglich unterschrieben und die Provision für einen angeblichen Kredit überwiesen werde. Doch es bleibe bei leeren Versprechungen und statt aus der Schuldenfalle rauszukommen, wird sie noch tiefer.
Wir warnen bereits seit über 2 Jahren vor TopMoney und anderen Finanzsanierern. Seither haben uns unzählige Geschädigte kontaktiert und uns ihre Fälle geschildert. Das Geschäftsmodell mag nach wie vor äusserst lukrativ sein, doch scheint unsere Aufklärungsarbeit vermehrt Personen davon abzuhalten, Geld an den Finanzsanierer zu bezahlen. TopMoney hat gegen die Reklamationszentrale Schweiz Strafanzeige wegen Ehrverletzung eingereicht. Erstaunlich, greift TopMoney in ihrem Blog die Seriosität unserer Dienstleistungen und unsere juristischen Partner namentlich an.
Aufgrund dieser Anschuldigungen haben wir etwas tiefer recherchiert. Der Geschäftsführer von TopMoney ist bereits seit 2011 mit anderen dubiosen Unternehmen aktiv und scheint den Graubereich der Rechtsgrundlage clever bis aufs Letzte auszuschöpfen. Unglaublich, dass ihm bis heute niemand das Handwerk legen konnte. => mehr lesen
Auch 2017 waren die Sexabofallen von Obligo AG bei uns ein grosses Thema. Nebst Kontaktaufnahmen über unsere Hotline oder über das Onlineformular wurden unsere Musterbriefe für die Anfechtung der Forderung unzählige Male genutzt.
Gemäss Hinweisen von Betroffenen wurde sie telefonisch von Obligo kontaktiert, um ihre Postadresse ausfindig zu machen. Sie erhalten dann Rechnungen für kostenpflichtige Abonnemente mit pornografischem Inhalt, die sie nie oder unwissentlich abgeschlossen haben. In einem weiteren Schritt erhalten Sie Forderungen von einem Inkassobüro (meist inkassodata AG) oder sogar eine ungerechtfertigte Betreibung. Während zwei Jahren hat die Staatsanwaltschaft March gegen die Personen aus dem Umfeld der Obligo AG ermittelt. Im Oktober 2017 musste sie die Untersuchungen einstellen, da keine strafbaren Handlungen nachweisbar waren. Doch das SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft) bleibt hartnäckig und will durchsetzen, dass die Strafbehörde weiter ermittelt. => mehr lesen
Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB sind und bleiben ein brennendes Thema. Reisende sind sehr sensibilisiert auf Unregelmässigkeiten im öffentlichen Verkehr. Wie bei keinem anderen Reklamationsverursacher erreichen uns Kontaktaufnahmen sehr zeitnah, direkt aus dem Zug oder vom Perron. Kunden der SBB ärgerten sich 2017 über die automatische Verlängerung des Halbtaxabonnements in Verbindung mit dem SwissPass, Probleme beim Kauf von Onlinetickets mit der App, Verspätungen und unfreundlichem Personal.
Das Unternehmen mit Sitz in Lugano wird meist in Verbindung mit Topmoney genannt. So ist uns unter vielen anderen der Fall einer Familie bekannt, der von Topmoney mündlich bestätigt wurde, ein Kreditvermittler zu sein. Nach Zahlung einer Gebühr von mehreren hundert Franken erhielt die Familie statt dem versprochenen Kredit einen Vertrag von Letramministrazione SA mit der Aufforderung, erneut eine Gebühr zu bezahlen. Einer Dame wurde ein Kredit von Fr. 100'000 bestätigt, sie bezahlte zuerst an Topmoney und anschliessend an Letramministrazione Gebühren von über Fr. 4'500. Der versprochene Kredit wurde in keinem der genannten Fälle ausbezahlt. Wie auch, nur von der FINMA bewilligte Banken und Effektenhändler dürfen in der Schweiz Kredite vergeben. Topmoney und Letramminstrazione gehören ganz sicher nicht dazu.
Was am Ende bleibt ist praktisch immer das Gleiche: Nach Zahlung der Gebühren von meist mehreren Tausend Franken sind die Mitarbeiter nicht mehr so hilfsbereit und freundlich wie am Anfang, E-Mails werden nicht mehr beantwortet und das im Voraus bezahlte Geld ist verloren.
Auch 2017 rangiert die Coopzeitung in unserem Reklamationsbarometer. Doppelt zugestellte Magazine, Probleme bei der Kündigung oder die unglaubliche Flut an Werbung, welche der Coopzeitung jeweils beigelegt werden, sorgten vielfach für Ärger. Es melden sich aber immer wieder Personen bei uns, weil die Zeitung plötzlich nicht mehr in ihrem Briefkasten landet und welche die wöchentliche Lektüre vermissen.
In der Meinung, einen örtlichen Notfalldienst oder Handwerker aus der Umgebung kontaktiert zu haben, werden Betroffene mit horrenden Gebühren der 24h Facility Services GmbH konfrontiert. Es geht dabei um Notfälle wie Türöffnungen bei verlorenen Schlüsseln oder Reparaturen von WC-Spülkästen, Heizungen und verstopften Rohren. Uns wurden Fälle geschildert, bei denen verwüstete sanitäre Anlagen hinterlassen wurden oder auf Geschädigte massiv Druck ausgeübt wurde, für Arbeiten von ein paar Minuten Beträge von mehreren Hundert bis über Tausend Franken umgehend zu bezahlen. Reklamationen werden vom Unternehmen ignoriert und es bleibt nur der fahle Nachgeschmack, in der Not abgezockt worden zu sein.
Wer im Internet nach Tickets für Veranstaltungen oder Konzerte sucht, stösst mit Sicherheit auf Viagogo. Die Ticketplattform ist jedoch keine offizielle Vorverkaufsstelle und Kunden erkennen den Haken an den überteuerten Karten meist erst nach dem Kauf. Bezahlte Tickets werden nicht geliefert, lauten auf den falschen Namen oder sind ungültig. Im Netz finden sich zahlreiche Berichte zu schlechten Erfahrungen mit Viagogo, doch scheint das Geschäftsmodell nach wie vor zu funktionieren. Das Unternehmen weist in der Regel die Verantwortung ab und E-Mails von verärgerten Kunden werden nicht beantwortet.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) reichte gegen Viagogo Klage ein und verlangt mehr Transparenz, weil viele Käufer nach wie vor davon ausgehen, dass es sich bei der Widerverkaufsplattform von Tickets um eine offizielle Verkaufsstelle der Veranstaltungen handelt.
Der Telekommunikationsanbieter sorgte aus verschiedenen Gründen für Ärger bei Konsumenten. Dazu gehören Probleme bei der Kündigung von Abos oder die Verweigerung von Sunrise, trotz abgeschlossener Versicherung oder bei Garantiefällen die Kosten von Handyreparaturen zu übernehmen.
Bei Cerberus Global handelt es sich um einen weiteren Finanzsanierer, der ahnungslose Kunden mit verlockenden Versprechungen in die Falle lockt. Auch dieser Anbieter weist mittlerweile auf der Webseite darauf hin, ein Finanzsanierer zu sein. Jedoch berichten uns Betroffene, mündliche Zusagen für die Auszahlung eines Kredites erhalten zu haben, sofern sie eine Provision im Voraus bezahlen würden. Der ausländische Firmensitz von Cerberus Global in Manchester (England) macht es Betroffenen unmöglich, bereits bezahlte Gebühren mittels Betreibung zurückzufordern nach dem sie erkennen, in eine Abzockerfalle getappt zu sein.
Auch der Finanzsanierer Centurio Finanz AG rangiert in den Top 10 des Reklamationsbarometers 2017. Das Unternehmen mit Sitz in Manchester (England) preist auf deren Webseite an, individuelle Möglichkeiten für ein erfolgreiches Finanzierungsmanagement anzubieten. Anderer Firmenname, gleiches Spiel der Abzocke: Im Glauben, einen Kredit ausbezahlt zu erhalten, überweisen bereits Verschuldete hohe Beträge an Centurio Finanz AG und deren Partner. Mit falschen Versprechungen ziehen sie gutgläubigen und verzweifelten Personen Geld aus der Tasche. Nebst dem verlorenen Geld bleibt nur die Erkenntnis, einem Betrüger auf den Leim gegangen zu sein, der sich aus strafrechtlicher Sicht in einem Graubereich befindet.
2017 wurden die auf unserer Webseite kostenlos zur Verfügung gestellten Musterbriefe mehr als 30'000 Mal runtergeladen. Die praktisch jedes Jahr steigende Anzahl Downloads zeigt, dass für Konsumenten Reklamationsvorlagen nützlich sind und ihnen helfen, ihr Recht einzufordern.
Im Moment stellen wir 40 unterschiedliche Musterbriefe zur Verfügung und ergänzen diese je nach Aktualität laufend mit neuen Vorlagen.
Top 5 Downloads Musterbriefe | Anzahl |
Ungerechtfertigte Rechnung von Obligo AG | 4'444 |
Mängelrüge bei Kaufvertrag mit Ersatzlieferung | 4'264 |
Mängelrüge bei Kaufvertrag mit Preisminderung | 1'537 |
Retouren bei Online-Bestellungen | 1'475 |
Mängelrüge bei Werkvertrag | 1'386 |
Wir sind davon überzeugt, dass auch 2018 Finanzsanierer, Abzocker und dubiose Unternehmen unser Reklamationsbarometer dominieren werden. Wir sehen bereits dieses Jahr eine Verlagerung von Reklamation betreffend grossen und renommierten Unternehmen zu unseriösen Firmen.
Weitere Plattformen haben das Thema aufgegriffen und ermöglichen Konsumenten, ihre Reklamationen an den Verursacher weiterzuleiten oder online zu publizieren. Unsere in den letzten 5 Jahren gesammelten Erfahrungen zeigen jedoch, dass diese Angehensweise nur bei Firmen erfolgreich ist, denen zufriedene Kunden oder die Verbesserung ihres Angebotes wichtig sind. Seriöse Unternehmen investieren viel Geld in ein professionelles Reklamationsmanagement.
Anspruchsvolle Fälle werden von Unternehmen verursacht, die sich vor ihren Pflichten drücken und Beschwerden ignorieren. Oder durch dubiose Firmen, welche rechtliche Schlupflöcher gekonnt nutzen und ihre abgezockten Kunden mit Verzögerungstaktik hinhalten. Für Konsumenten ist es schwierig, sich ohne juristische Unterstützung gegen deren Geschäftsgebaren zu wehren.
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