Quellen: blick.ch (19.03.2020) / TeleZüri (19.03.2020) / 20min.ch (21.03.2020) / Flug-Reklamation.ch (30.03.2020)
Trotz Verständnis für die aktuelle Lage ist es sehr fraglich, wie Swiss an vorderster Front um Geld des Schweizer Bundes bittet, während sie Schweizer gegenüber europäischen Kunden klar und nachweislich benachteiligt.
Als Schweizer Plattform, die Entschädigungen bei Flugverspätungen und Flugannullationen einfordert, ist Flug-Reklamation.ch stetigem Kontakt mit Fluggesellschaften aller Welt. Unabhängig von der aktuellen Corona-Situation und den damit verbundenen Flugstornierungen,
stehen Reisenden gemäss der EU-Verordnung 261/2004 bei Überbuchungen,
Annullierungen oder grossen Verspätungen Kompensationszahlungen von bis zu EUR 600 zu.
Schweizer Passagiere profitieren davon im Vergleich zu europäischen Reisenden deutlich weniger. Wie wir bereits berichteten, drücken sich Schweizer Fluggesellschaften wie Swiss, Edelweiss und Chair vor solchen Ausgleichszahlungen. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Fluggastrechte für EU-Bürger klarer geregelt sind und ausländische Behörden bei Schlichtungen meist zugunsten der Reisenden entscheiden.
Besonders befremdlich ist die Tatsache, dass Swiss und Edelweiss Passagiere mit ausländischem Wohnsitz nachweislich bevorzugen. So erhalten wir auf Flug-Reklamation.ch bei Entschädigungsforderungen von Schweizer Passagieren in vielen Fällen eine sofortige Absage, während beispielsweise deutsche Anträge für denselben Flug gutgeheissen werden.
Auf der anderen Seite erhalten Reisende, die von einer Verspätung oder Annullation betroffen sind Geld, wenn sie die Entschädigung über ausländische Plattformen einfordern. Mitreisende, welche für den gleichen Flug eine Entschädigungsforderung über Flug-Reklamation.ch einreichen, erhalten jedoch eine Absage. Die Begründungen sind oft willkürlich oder als Grund wird genannt, dass die Verordnung für die Schweiz nicht gelte.
Trotz des EU-Abkommens können Forderungen hierzulande nur mit Mühe durchsetzen. Von über 600 eingereichten Entschädigungsforderungen in den vergangenen 12 Monaten haben Schweizer Fluggesellschaften wie Swiss und Edelweiss einen beachtlichen Teil davon mit willkürlichen Begründungen abgelehnt.
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Gerhard Gstrein (Donnerstag, 16 April 2020 22:36)
Genau so war es auch bei mir. Edelweiss hat die Entschädigung abgelehnt mit Hinweis darauf, das gelte in der Schweiz nicht. Seither fliege ich nicht mehr mit Edelweiss.
Daher bin jetzt auch strikt dagegen, dass die in irgendeiner Weise staatlich unterstützt werden sollen. Ist ja auch mein Steuergeld. Von mir aus können die Pleite gehen.
Freundliche Grüsse, G. Gstrein